Hilfsbereitschaft
Ich hatte es mir gerade auf meinem Sitz bequem gemacht. Um meinen inneren Frieden nicht zu stören, bin ich der Frage, wieso mein Sitzplatzwunsch am Fenster bei der Buchung des Flugs nun so gar keine Beachtung fand, nicht weiter nachgegangen. Immerhin saß ich im Zentrum des Flugzeugs, wo ich noch nie saß (und wo ich auch nie mein Kreuzchen hingesetzt hätte). Über wirklich neue Erfahrungen entscheiden wohl immer andere. Gut. Statt meinen Gedanken nachzuhängen bekam ich die etwas verzweifelte Familie neben mir mit: deutscher Mann, japanische Frau, 2 süße Kinder (mit braunen – nicht schwarzen Haaren, wen's interessiert) und die hatten zwei Plätze am Anfang und einen am Ende des Flugzeugs. Der Flugbegleiter entschuldigte sich mehrmals, aber konnte ihnen auch keine zusammenhängenden Plätze anbieten. Ich, immer noch im inneren Frieden, wollte ihnen meinen Platz zum Tausch anbieten (viel langweiliger als mein jetziger Platz konnte der andere ja auch nicht sein). Noch bevor ich mein Angebot aussprechen konnte, bekam ich die Nummer des nicht-sichtbaren 2.Platzes mit... Fensterplatz? … mein Herz klopfte ein wenig vor Vorfreude und ich mischte mich in die Konversation ein und bot an zu tauschen. Ja! Ein Fensterplatz mit freiem Platz neben mir! Die Familie war sehr dankbar.. und ich etwas beschämt wegen meiner Eigennützigkeit. Dabei bin ich mir ganz sicher: ich hätte auch getauscht, wenn es kein Fensterplatz gewesen wäre (aber vielleicht wäre ich zögerlicher im Anbieten gewesen). Und so war ich dankbar, dankbar, dankbar: Schweizer Berge im Winter bei Sonnenschein von oben - Grandios! Ich fühlte mich unendlich beschenkt und von guten Mächten auf dem Weg ins Unbekannte begleitet.
saja am 13. März 14
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